Wir haben oberhalb des Lechfalls übernachtet mit dem Rauschen der Wassermassen im Ohr. Füssen liegt nur 10 Fuß-Minuten hinter uns, und wir beschließen, bevor wir weiter fahren, der Altstadt einen Besuch abzustatten und einen Kaffee zu trinken. Wer oder was uns dort erwartet, liegt völlig im Ungewissen.
Von Oberaudorf aus nehmen wir die Deutsche Alpenstraße. Gigantisch der Blick auf glückliche Kühe und auf die Bergmassive an der bayrisch-österreichischen Grenze entlang. Wir passieren den Sylvenstein-Stausee, zahlen Maut für eine schmale Straße, die in unsere Richtung führt und staunen über die bemalten Häuserfassaden in Mittenwald.
Oberaudorf hat es uns angetan. Hier passiert der Inn gleich zwei wuchtige Gebirgsmassive: den „Zahmen Kaiser und den „Wilden Kaiser“. Hier treffen wir mehr oder weniger zufällig Rolf Breitinger und seine Frau Angela. Was sie zu erzählen haben, sind echte, erlebte Grenzerfahrungen.
Wenn man wie wir in Oberbayern unterwegs ist, muss man auch mal die Wanderstiefel schnüren. Das kann man in jedem Ort machen, denn Berge gibt es überall: schroffe Felswände zum Klettern ebenso wie moderate und schwierige Wanderwege.
Diesmal schauen wir uns die Mozart-Stadt an. Natürlich sind wir auf der Suche nach einer Geschichte, die noch niemand kennt. Wir haben Glück, denn die Salzburger Straßenmusikanten sind unterwegs. Über den ganzen Sommer hinweg treten 44 Gruppen an 22 Terminen auf 10 Plätzen im Herzen der Salzburger Altstadt auf.
Das Leben schreibt die besten Kapriolen. Müsste man manche Dinge planen, sie würden nicht zustande kommen. Jedenfalls erreicht uns eine Whats-App-Nachricht von Barbara Großer – eine ehemalige Kollegin beim SWR, die aber schon lange in Regensburg lebt.
Von Passau geht es für uns westwärts, am Inn entlang. Der Flecken Marktl hat Berühmtheit erlangt, dort wollen wir uns umschauen. Man muss nämlich kein Fan des emeritierten Papstes Benedikt sein, um seinen Geburtsort zu besuchen. Wir erreichen das Dorf in der gleißenden Mittagssonne. Kein Mensch weit und breit.
Kein Tag ohne Geschichte – das ist der Deal. Wir wollen unsere treuen Follower schließlich nicht enttäuschen. Und „Locken drehen auf der Glatze“ (aus Nichts etwas erfinden), das wollen wir schon gar nicht. Also müssen wir tagtäglich unsere grauen Zellen zu Höchstleistungen anspornen.
Man mag es kaum glauben, aber es gibt ihn wirklich – den Weißwurst-Äquator. Wie oft wird spaßeshalber davon gesprochen, und über seinen Verlauf gibt es die unterschiedlichsten Spekulationen. Dass er tatsächlich existiert, davon sind wir nicht ausgegangen.
Die Stadt Zwiesel, für die Glasherstellung bekannt, hat auch Hochprozentiges vorzuweisen. Gleich am Ortseingang macht ein Gebäude mit einer auffälligen bunten Fassade auf sich aufmerksam. Daran kommt keiner vorbei.. Mit großen Lettern steht auf der Hauswand Bärwurzerei.