Wunderschönes Münsterland

Man hätte es wissen müssen, aber es war uns nicht wirklich klar. Das Münsterland erstreckt sich bis an die niederländische Grenze. Es liegt im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen. Die in diesem Raum dominierenden Backsteingebäude geben uns das Gefühl, im Norden der Republik zu sein, was natürlich nicht stimmt. Tatsächlich sind wir im Westen, und wir sind auf dem flachen Land unterwegs, in einer Region, wo es scheinbar weniger stressig zugeht als bei uns im industriell geprägten Südwesten. Das Münsterland ist ein Landstrich, der bekannt ist für Schlösser, Burgen, Mühlen. Davon könnten wir unzählige besuchen. Wir müssen uns entscheiden und wählen als erstes Ziel die Gitstapper Mühle. Wir stellen fest: Die liegt knapp über der Grenze in den Niederlanden. Macht nichts, wir sind schließlich auf der Suche nach Grenzerfahrungen. Die Gitstapper Mühle ist eine Wassermühle aus dem Jahr 1377, deren Rad sich noch immer dreht und die gespeist wird vom Wasser des Rothenbachs. Er ist die lokale Grenze zwischen Deutschland und Holland. Bei der Gitstapper Mühle wurde eine Fischpassage angelegt, um die Fischwanderung des Bachneunauges zu ermöglichen. Naturliebhaber, Wanderer und Radler kommen in der Umgebung der Gitstapper Mühle jedenfalls voll auf ihre Kosten.

Zurück im Münsterland, auf deutschen Territorium, besuchen wir das Städtchen Brüggen mit dem sehr gut erhaltenen Wasserschloss mitten in einer Kleinstadt mit zahlreichen Kneipen und Cafés und vielen kleinen Läden. Überhaupt fällt uns auf, dass die nord(west)deutschen Innenstädte geprägt sind von individuellen Geschäften. Absicht oder Zufall? Keine Ahnung!