Wo eine Alpensinfonie entstanden ist
Von Oberaudorf aus nehmen wir die Deutsche Alpenstraße. Gigantisch der Blick auf glückliche Kühe und auf die Bergmassive an der bayrisch-österreichischen Grenze entlang. Wir passieren den Sylvenstein-Stausee, zahlen Maut für eine schmale Straße, die in unsere Richtung führt und staunen über die bemalten Häuserfassaden in Mittenwald. Aber erst in Garmisch halten wir an, weil wir die Villa des Komponisten und Dirigenten Richard-Strauss in Augenschein nehmen wollen.
Tatsächlich muss von seinem Haus aus der Blick auf die Zugspitze grandios gewesen sein, und mit dem Bergmassiv vor Augen soll – so ist es überliefert- eine Alpensinfonie entstanden sein. Wir können uns das sehr gut vorstellen. Mittlerweile beeinträchtigen hohe Bäume die Sicht auf das Bergmassiv. Der Lage der Villa tut das aber keinen Abbruch. Am Ortsausgang von Garmisch, gegenüber der Zugspitze, auf einer Anhöhe, mitten in einem bezaubernden Park mit altem Baumbestand gelegen, lässt es sich sicher wunderbar musizieren und komponieren.
Gerne hätten wir den berühmten Komponisten und Dirigenten um eine Spende für krebskranke Kinder gebeten, aber er war nicht zu Hause. Obwohl der Name Richard Strauss noch immer auf der Klingel steht – er hat nicht geöffnet. Wir vermuten, er macht es so, wie Johannes Brahms es in Baden-Baden praktiziert hat. Immer wenn Brahms von seinem Haus auf dem Hügel gesehen hat, dass jemand kommt, ist er nach hinten hinaus in den Wald verschwunden und ward nicht wieder gesehen. Das hätte Richard Strauss genauso machen können, denn der Park um seine Villa ist kaum einsehbar. Aber natürlich mussten wir damit rechnen, dass er uns nicht öffnen würde, denn er ist 1949 bereits verstorben. In Garmisch allerdings ist er bis heute lebendig. Es gibt Richard-Strauss -Festivals, Führungen, die auf seinen Spuren wandeln und in Partenkirchen ein Strauss-Institut.
LESEN – SICH FREUEN – SPENDEN – DANKE !!!