Weltmeister aus Rastatt

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, Unbekanntes am Wegesrand zu suchen. Diesem Prinzip sind wir treu geblieben, wenn uns nicht gerade Prominente über den Weg gelaufen sind, was bisher eher selten der Fall war. In Rastatt nun treffen wir auf ein Paar, das die ganze Welt kennt, weil es sich große Verdienste im Internationalen Tanzsport erworben hat: Ralf Müller und Olga Müller-Omeltchenko.

Vier Mal waren sie Tanz-Weltmeister, zwei Mal Europameister und acht Mal Deutsche Meister. Bei den German Open Championships haben sie sich kennen gelernt, und sie galten in den 1990-er Jahren als Aushängeschild des Deutschen Tanzsports. Auch wenn sie nach gemeinsamen zehn Jahren an der Weltspitze die Profikarriere beendet haben, so sind sie auch heute noch auf den Bühnen der Welt präsent, denn sie trainieren Profipaare, und sie sind als Wertungsrichter bei großen Turnieren überall gefragt. In Japan, China, Korea, Europa – auf fast allen Bühnen der Welt sind sie zu Hause. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Man könnte nämlich sagen, sie leben in zwei Welten – jedenfalls empfinden wir das so. Da ist die Glitzerwelt mit Kostümen, Auftritten, Aufregung und Erfolgen.

Auf der anderen Seite ist die Tanzschule, die beide von Doris und Peter Müller übernommen und kontinuierlich weiter entwickelt haben. Bei „Müllers“, wie es salopp heißt, können Kinder ab vier Jahren spielerisch das Tanzen lernen. Behutsam aber konsequent führt Olga die talentiertesten von ihnen in die Welt der Wettkämpfe und sorgt quasi dafür, dass dem Tanzsport der Nachwuchs nicht ausgeht.Mit Ralf, ihrem Mann, leitet sie darüber hinaus Trainingslager für internationale Paare. Wenn die German Open (das größte Tanzturnier der Welt) ausgetragen werden, und nicht nur dann, sind beide gut gebucht. Ob zuhause in Rastatt, ob überall auf der Welt „uns wird es nie langweilig“, erzählt Ralf Müller, und seine Frau bestätigt das. Beiden liegt nämlich auch die Rastatter Tanzschule sehr am Herzen. Die besteht seit mehr als 50 Jahren, und sie ist eine Institution für die gesamte Region Mittelbaden. Möglicherweise steht mit dem ältesten Sohn schon die nächste Generation in Sachen Tanzen fest. Das wird zwar noch eine ganze Weile dauern, aber das Interesse am Tanzsport ist vorhanden. Mehr noch: Tom stand mit seiner Partnerin auch schon auf dem Siegertreppchen.

Foto: Richard Merkel

Spannend ist das Leben der Müllers allemal, auch wenn sie dem Profitanz abgeschworen haben. „Profitanz ist Leistungssport“, verdeutlicht das Ehepaar Müller auch seinen Tanzschülern, Jugendlichen wie Erwachsenen. Für alle Tanzwilligen, für begabte und weniger begabte, lassen sie sich stets eine Strategie einfallen, damit es allen Spaß macht. Das neueste Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Rastatt ist der Tanz unter den Platanen, im Zentrum der Stadt. Die Idee ist erst in diesem Sommer geboren und zieht jedes Mal bis zu 1000 Tänzer an. Am 9. September haben Hobbytänzer noch einmal die Chance, dem begehrten Tanzabend beizuwohnen. Dann wird auch Len, der zweite Sohn der Müllers, sich präsentieren – mit Breakdance.                       (Fotos:Tanzschule Müller)

www.muellers-tanzschule.de

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