Saarschleife bei Orscholz

Zugegeben: Ganz dicht an der Grenze liegt die Saarschleife nicht. Für manche Highlights lohnt sich jedoch ein kleiner Umweg. Die Saarschleife gilt außerdem als Naturwunder, und was Politikergrößen -wie etwa unsere Namensvetterin Angela Merkel- können, das können wir schon lange: Vom Aussichtspunkt „Cloef“ hinunter schauen und (sich) fotografieren (lassen). Im übrigen wissen die Saarländer sehr gut, wie sich das Gebiet oberhalb der Saarschleife vermarkten lässt. Seit wir das letzte Mal dort waren (ist bestimmt schon 20 Jahre her), hat sich vieles getan. Augenscheinlich ist ein Familien-Freizeitpark mit Abenteuerspielplatz, Baumwipfelpfad und Wandermöglichkeiten entstanden. Auch an einem trüben Tag, wie wir einen erwischt haben, ist dort viel los.

Nach dem Besuch der Saarschleife verlassen wir das Bundesland, in dem die Grammatik auf dem Kopf steht. Nächste Station: Schengen/Luxemburg, an der Mosel gelegen. Ein Ort, der für Freiheit steht, vor allem in einer Region, die von Grenzen geradezu durchdrungen ist. Deutschland, Luxemburg, Belgien, Niederlande! Ohne Vorwarnung quert man die Grenzen – ohne Schlagbäume, ohne Kontrollen: Grenzenloser Luxus! Kaum auszudenken, wie es gewesen sein muss, bevor das Schengener Abkommen 1985 in Kraft trat.

Schloß Schengen

Vor dem Europäischen Museum Schengen (Centre européen) wehen die Flaggen der Nationen, die das Schengener Abkommen unterzeichnet haben – ein erhebendes Bild. Im Museum wird das Schengener Abkommen mit einer Dauerausstellung gewürdigt. Schengen ist eine Grenzerfahrung der besonderen Art.

Abgesehen von der Geschichte verleiht die Lage an der Mosel dem Ort einen zusätzlichen Reiz. Hier treffen wir nach Langem mal wieder auf Weinberge, die uns ein ganzes Stück begleiten werden, und die uns in Nittel von der Straße holen.

Die Sektscheune Weingut Zilliken
Marie Liebhäuser am Weinausschank
Felsformation bei Nittel

Am Weinbrunnen vor der Sektscheune der Winzerfamilie Zilliken gönnen wir uns einen Schluck Elbling, eine Rebsorte, die uns bisher unbekannt war. Von den Römern im Moselgebiet angebaut, war er bis ins Mittelalter die häufigste deutsche Rebsorte. Später wurde sie von Riesling und Silvaner verdrängt. Der Elbling schmeckt spritzig und fruchtig, und er eignet sich hervorragend zur Sektherstellung. So wird unsere Grenzerfahrung rein zufällig auch zu einer neuen Geschmackserfahrung. Prost, oder wie der Luxemburger sagt:

Loost Iech et gudd schmachen!

www.zilliken.com