Kohlosseum

Ich liebe Wortspiele. Klar, dass mich ein Begriff wie „Kohlosseum“ anspringt wie ein bissiger Hund. Natürlich hat das Kohlosseum nichts zu tun mit dem berühmten Colosseum im Rom – nur der Wortlaut ist derselbe, fast jedenfalls. Aus der Schreibweise wird dann auch schnell klar, worum es sich handelt. Es geht um Kohl, und davon gibt es in der Region Dithmarschen, in der die Stadt Wesselburen liegt, jede Menge. Die Region Dithmarschen ist nämlich das größte Kohlanbaugebiet Europas. „Auf 3000 Hektar Land werden jährlich 90 Millionen Kohlköpfe geerntet“, erklärt Hans Hansen während einer Führung. In dem historischen Gebäude einer ehemaligen Sauerkrautfabrik in Wesselburen ist das Kohlosseum untergebracht, und es beherbergt in seinen Mauern eine Krautwerkstatt, ein Museum und einen Bauernmarkt mit einer Produktvielfalt, wie man sie nur selten irgendwo findet. Seit 1998 wird in der Krautwerkstatt das patentgeschützte Sauerkraut hergestellt. An Ort und Stelle kann es erworben werden. „Ackerpille“ nennen die Krautexperten den Kohl, denn daran dass er gesund ist, zweifelt niemand. In der Werkstatt werden verschiedene Krautspezialitäten hergestellt, und es versteht sich von selbst, dass sie alle im Bauernmarkt erhältlich sind.

Bei Führungen und anhand von Dokumentationen lässt sich erfahren, welche Arbeit dahinter steckt, um aus zarten Pflänzchen Kohlköpfe reifen zu lassen und wie der Krautkopf schließlich zu schmackhaften Delikatessen wird.

Wer möchte, kann in einem angegliederten Museum auch einen Blick in die Vergangenheit werfen. Unzählige alte Maschinen zeugen von mühevoller Arbeit auf den Feldern. Die Exponate sind mit viel Herzblut zusammen getragen und eindrucksvoll arrangiert worden. Aussagekräftiger könnte das Museum im Kohlosseum nicht sein.

www.kohlosseum.de