Kerle für harte Nüsse

Wer hat sich nicht schon abgemüht mit harten Nüssen…und sich geärgert, wenn sie nicht zu knacken waren? Uwe Löschner aus Neuhausen in Sachsen kann das nicht passieren. Er hat gleich Tausende knackige Helfer zur Seite, nämlich die größte Nussknacker-Sammlung der Welt mit aktuell 6700 Exponaten, darunter das größte mit einer Höhe von 10 Metern. Damit ist das „Erste Nussknacker-Museum Europas“ auch im Guinessbuch der Rekorde verzeichnet.

Seit 1966 ist Familie Löschner vom Sammelfieber befallen. Begonnen hat der Vater des heutigen Museums“direktors“, Jürgen Löschner, der als Maschinenbaumeister und Hersteller von Maschinen für die Holzbearbeitung immer nahe an der erzgebirgischen Volkskunst war. Da kommt man am Nussknacker natürlich nicht vorbei, denn ohne Zweifel ist er ein besonderer, ein berühmter Vertreter der Region. Heute hat Uwe Löschner den Überblick über ganze Heerscharen von Nussknackern. Komplette Sammlungen wurden zugekauft, Sammlertreffen werden organisiert.

Uwe Löschner ist – was das Angebot an Nussknackern betrifft – absolut auf der Höhe der Zeit. Waren es ursprünglich ernste, obrigkeitshörige Genossen, Förster, Soldaten oder Ritter, an denen Vater und Sohn Gefallen fanden, sind es mittlerweile „Knackis“ jeder Couleur. Sie stammen aus Europa ebenso wie aus China, Thailand, Kuba, Australien, den Philippinen oder Indien. In allen Kulturen ist der Nussknacker zu Hause…irgendwie, denn wir verbinden den Helfer in harten Lebenslagen natürlich mit dem Erzgebirge. Wer sich im Neuhausener Museum allerdings intensiv umschaut, dem bleiben Exponate aus anderen Kulturen nicht verborgen.

Uwe Löschner

Nussknacker sind Holzfresser, erklärt Uwe Löschner. Herausgeputzt werden sie mit Fell, Wolle, Borsten, Draht, Blech, Papier, Leder, Stoff und Kunststoff. Mit viel Liebe zum Detail werden besondere Charaktere erschaffen. Früher oder später landen sie alle bei den Löschners. Im Übrigen prägen hölzerne Gesellen auch das Ortsbild von Neuhausen.

Die Sammelleidenschaft der Familie Löschner erschöpft sich allerdings nicht mit den Nussknackern, vielmehr befinden sich gleich drei Museen auf demselben Areal. Neben Nussknackern lassen sich alte Motorräder bestaunen, unter anderem eine komplette Präsentation motorisierter Zweiräder aus der ehemaligen DDR, und das Technische Museum „Alte Stuhlfabrik“ zeigt den Besuchern den Herstellungsprozess vom rohen Brett bis zum fertigen Stuhl.

www.nussknackermuseum.de

 

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