Inge und Sabine
Wir sitzen in Brunsbüttel beim Italiener. Ein Paradoxon, denn in Brunsbüttel isst man Fisch. Aber wieder kommt es, wie es kommen soll. Hätten wir ein Fischlokal besucht, hätten wir Inge und Sabine aus Köln nicht getroffen. Sie sind als Pilgerinnen unterwegs, marschieren tagtäglich, mehr eine ganze Woche lang, zwischen 10 und 20 Kilometer. Die Rucksäcke mit einem Gewicht von etwa 10 Kilogramm wiegen schwer, das stört sie aber nicht. Auch sie machen im Grunde Grenzerfahrungen. Sie wollen den Kopf frei bekommen, sich selbst kennen lernen, den Alltag hinter sich lassen. Sabine ist diejenige, die das Pilgern zuerst entdeckt hat und auch schon alleine unterwegs war. Inge ist dazu gestoßen und war sofort begeistert. Tagsüber legen die beiden längere Strecken zu Fuß zurück und holen sich auch gerne Inspiration in einer Kirche. Abends werden sie zu wahren Künstlerinnen, indem sie -wie wir- ihre Geschichten erzählen und posten – Bildergeschichten, die sie aus Fotos tagesaktuell zusammen fügen. Zwei davon stellen sie uns zur Verfügung. Wir dürfen sie verwenden für unseren Blog. Ganz herzlichen Dank dafür.
Was sie am Pilgern besonders schätzen, möchte ich noch wissen. Sabine dazu: „Heute morgen hat die Dame, bei der wir den Pilgerstempel abgeholt haben, uns schöne Begegnungen gewünscht. Das Zusammentreffen mit euch (damit meint sie Richard und mich) gehört heute zu den schönen Begegnungen.“ Dieses Kompliment geben wir sehr gerne zurück. Hätten wir Fisch gegessen, hätten wir Inge und Sabine nicht kennen gelernt.