Geheimtipp „Feinkostinsel“

Es gehört zu einem Geheimtipp, dass er im Verborgenen liegt. Das trifft für die Rastatter Feinkostinsel mehr oder weniger zu, denn von außen sieht niemand, dass es sich um ein Juwel in kulinarischer Hinsicht handelt. Um das zu erkennen, müssen wir den Laden, respektive das Café, schon betreten: Kaffee gibt es, feine Teesorten, Gewürze, Wein, Pasta, Öle, Essige, Brände und vieles mehr, und alles bezieht Güler Gecici von ihr bekannten Manufakturen. Das aber ist nicht der Grund, warum wir die sympathische Inhaberin besuchen. Wir kommen, um zu frühstücken, und der Blick auf die Karte verrät: Das Frühstück in der Feinkostinsel ist tatsächlich etwas Besonderes – etwas Grenzüberschreitendes. Warum? Weil Güler auch türkische Spezialitäten serviert.

Im Alter von zehn Jahren ist sie nach Deutschland gekommen, und sie bringt das Beste aus zwei Ländern auf den Tisch. Legendär ihr Rührei mit schwarzem Sesam, Oliven und Datteln – ein Gedicht. Güler kennt die meisten ihrer Gäste, ihre kulinarischen Vorlieben ebenso wie ihre Lieblingsplätze, gerne auch draußen vor dem Laden – dann mit Blick auf das Barockschloss oder auf die Marktstände. Seit acht Jahren gibt es die Feinkostinsel, und sie trägt diesen Namen völlig zu Recht. Sie wollte sich selbständig machen, erklärt die Chefin, die ihre eigene Philosophie entwickelt hat: Alles wird frisch zubereitet, damit keine Vitamine verloren gehen. In der Küche steht die Mama, auch das reines Kalkül. Güler war von Anfang an klar: Entweder mit ihr oder gar nicht. Den Service bestreitet sie meist alleine, manchmal hilft die Cousine, manchmal ihr Mann, aber die Regel ist das nicht. „Von einer Festanstellung in die Selbständigkeit zu wechseln, war ein großer Schritt, der mir durchaus Kopfzerbrechen bereitet hat“, bekennt die empathische Deutsch-Türkin, „aber die Rechnung ist aufgegangen.“ Über Mundpropaganda hat sich sehr schnell herum gesprochen: Die Feinkostinsel ist ein absolutes MUSS, nicht nur für Kundschaft aus Rastatt.

Rasch hat sich das Einzugsgebiet vergrößert, und es vergrößert sich immer noch. Wir fühlen uns sehr wohl in der Feinkostinsel, wo ein Plausch immer dazu gehört. Es ist das gewisse „feeling home“, das bei Güler nie zu kurz kommt. Der Besuch ist wie eine kleine Auszeit vom Alltag. Das bestätigt auch eine Freundin, die herein schneit, um einen schnellen Kaffee zu trinken. „Man trifft hier immer nette Menschen, mit denen man ins Gespräch kommt“, sagt Nina Nösner-Henschel, die Güler übrigens zugeraten hat als es darum ging, die Festanstellung aufzugeben.

Frühstück bei Güler gibt es sogar für Langschläfer, nämlich bis 14 Uhr. Dazu bietet das kleine Lokal auch Mittagstisch an – keine große Karte, dafür feine, kleine Speisen: Bruschetta, Wrap, Salat, Suppe, Pide. Die Feinkostinsel ist außerdem eine Fundgrube für geschmackvolle Geschenke in Form von Delikatessen.

www.die-feinkostinsel.de

 

LESEN – SICH FREUEN – SPENDEN – DANKE !!!