Der Traum vom Fliegen

Wenn man wie wir in Oberbayern unterwegs ist, muss man auch mal die Wanderstiefel schnüren. Das kann man in jedem Ort machen, denn Berge gibt es überall: schroffe Felswände zum Klettern ebenso wie moderate und schwierige Wanderwege. Dass wir ausgerechnet in Oberaudorf landen, hat mit unserem jüngsten Sohn zu tun. Philipp lebt seit knapp sechs Jahren in München, und als passionierter Rennradler kennt er fast jedes „Fleckerl“ in Bayern. Von ihm stammt die Idee, uns in Oberaudorf zu treffen. Als er uns zudem erzählt, dass Eltern und Bruder von Bastian Schweinsteiger hier ein Sportgeschäft betreiben, wittern wir eine Story. Aber zuerst geht’s auf „die Berg“, wie der Bayer sagt, und wenn ihm etwas besonders gut gefällt – dem Bayer -, dann fügt er hinzu: „Mei is döös schee!“ Und Recht hat er. Unsere Wanderung aufs Hocheck, wo im Winter Skilifte laufen und Rodelpisten existieren, gerät auch im Sommer zu einem Erlebnis. Ein Kneippbecken auf dem Berg, eine Sommerrodelbahn, ein Sagen-Wanderweg, eine Sesselbahn und eine 360-Grad-Rutsche – Oberaudorf weiß, was Touristen wünschen und wie man sie auch im Sommer anlockt.

Das alles ist aber gar nichts gegen den sogenannten Flying Fox. Dabei sitzen die „Flieger“ in einem Gurt, und sie schweben hoch über den Bergwiesen mit einer grandiosen Aussicht auf die zahlreichen Gipfel und Täler ringsherum mit einer Geschwindigkeit von ca. 80 km/h über eine Entfernung von 700 Metern zur Landerampe im Tal. Den Traum vom Fliegen hat sich auch Alexander Spitzer aus Raubling erfüllt. Aufregend sei das Abenteuer, erzählt er – ein echter Adrenalinkick. „Sobald man aber schwebt und die herrliche Bergwelt vor sich hat, ist die Angst vergessen“, erzählt er nach seinem Flug sichtlich erfreut. „Man sitzt wie in einer Schaukel, und zu Beginn hat man mit sich selbst zu kämpfen. Sobald aber der Sitz, an einem Drahtseil hängend, ins Tal schwebt, macht es nur noch Spaß.“ Ständig kommt ein anderer angeschwebt. Schade, dass wir nicht auf die Landerampe dürfen, denn von dort wären die Fotos spektakulärer geworden.

Oberaudorf wird uns unvergessen bleiben, auch wenn im Sportgeschäft Schweinsteiger für uns nichts zu holen ist. „Alles was mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun hat, macht die Familie von Bastian Schweinsteiger“, erklärt der Geschäftsführer, und im Übrigen spenden wir für alle und alles in der Region.“ Das mag ja sein. Trotzdem ziehen wir bedröppelt davon. Das Angebot, alles, was auch nur annähernd mit dem Fußballstar zu tun hat, zu fotografieren, schlagen wir aus. Eine Hand wäscht schließlich die andere.

 

LESEN – SICH FREUEN – SPENDEN – DANKE !!!