Auf zwei Beinen fast bis nach Rom

Richtig gelesen: Setzt man die beim Spendenlauf zurück gelegten Strecken aneinander, kommt man auf 1.039,2 gelaufene Kilometer, das ist mit ein bisschen Phantasie ungefähr so weit wie von Gaggenau nach Rom.

Es war wohl einer der heißesten Tage des Sommers – dieser 9. Juli 2023. Für uns wird er in die Geschichte eingehen, denn plötzlich war Oberweier, das kleine Dorf am Fuße des Eichelbergs, der Nabel der Welt. Aus allen Himmelsrichtungen sind Menschen herbei geströmt, um ihren Beitrag zu leisten für einen guten Zweck. Plötzlich war das kleine Dorf Treffpunkt für Groß und Klein, Jung und Alt, für Familien und Senioren. Alle sind sie gestartet mit einem Ziel: Spenden erlaufen für „Merkels Grenzerfahrungen“. „Dabei sein ist alles“ – dieses Motte haben wir an diesem herrlichen Sonntag so oft gehört.

Startschuss um 9 Uhr
SportlerInnen des SG Stern

Fast war es wie eine solidarische Kundgebung. Weit mehr als 300 Beine -lange und ganz kurze- waren unterwegs für eine gute Sache. Alle hatten -trotz der sportlichen Strapazen- immer ein Lächeln im Gesicht. Alle hatten verinnerlicht, dass die Runden zählen und keineswegs das Tempo. Strahlende Gesichter trotz schmerzender Muskeln, frohe Stimmung, obwohl der Schweiß in Strömen lief. Die Spendenläufer/innen aus Oberweier und Umgebung hat das nicht gestört. Im Gegenteil: Schon vor dem offiziellen Startschuss stand die älteste Teilnehmerin auf der Matte. Weit mehr als 80 Jahre alt, wollte die Seniorin beim ersten Spendenlauf im Kastaniendorf nicht fehlen. Respekt!

Wir ziehen den Hut vor Wilfriede Schöffler, die schon im Ziel war als die sportlichste Truppe gerade an den Start ging. 52 Beine der Sportvereinigung SG Stern Gaggenau ließen die knapp 2.5 km lange Strecke mehrfach hinter sind – die ambitioniertesten von ihnen gleich 9mal. In sportlicher Hinsicht sind diese Läuferinnen und Läufer nicht zu toppen, wohl aber von der Anzahl her, denn tatsächlich hat es Simone Böck geschafft, die größte Gruppe auf die Beine zu stellen – mehr als 30 Teilnehmer/innen.

Wasser von den Stadtwerken Gaggenau
Anmeldung vor dem Lauf
Kontrollpunkt auf halber Strecke

Wasser war an diesem Tag das köstlichste Gut. Dank der Stadtwerke Gaggenau waren alle jederzeit gut damit versorgt. Wer läuft, darf auch kalorienmässig auftanken. Kein Problem dank zahlreicher Kuchenspenderinnen. Eine oft gestellte Frage: „Findet der Lauf im nächsten Jahr wieder statt?“ Gute Frage – nächste Frage! Und die ist zu richten an den TVO. Wir als die Organisatoren von „Merkels Grenzerfahrungen“ hätten diesen Lauf nämlich niemals stemmen können. Wie gut, dass der örtliche Turnverein gerade sein 125stes Jubiläum feiert und wir einen kleinen Teil zu einem erfolgreichen Sonntag beitragen konnten.

Patricia Sock mit Paul
Patricia und Irene an der Kuchentheke

Schuld“ an diesem Lauf trägt übrigens Patricia Sock, deren Sohn Paul als Spendenkönig von Oberweier gilt, weil der kleine Mann von seinem Kommuniongeld im letzten Jahr freiwillig einen ordentlichen Betrag für „Merkels Grenzerfahrungen“ abgezwackt und gespendet hat.

Seine Mama, eine passionierte Läuferin. ist dann mit der Idee eines Spendenlaufs an uns heran getreten. Danke dafür! Von alleine wären wir auf diese Idee nie gekommen, und ohne ihre Hilfe bei Organisation und Umsetzung hätte es diesen Lauf nicht gegeben. Hinter uns liegt eine spannende, arbeits -und erkenntnisreiche Zeit. Wir haben viel dazu gelernt, wir sind in mancher Hinsicht schlauer geworden. Und wir sind dankbar – allen die mit uns dieses Projekt durchgezogen haben.