Allgäuer Käse

Wir sind im Allgäu unterwegs. Verglichen mit Oberbayern, woher wir kommen, sind die Täler hier breiter, die Berge erscheinen nicht ganz so schroff, die Landschaft ist etwas lieblicher, mit sanften Hügelketten. Was fällt uns bei dem Gedanken ans Allgäu ein? KÄSE – ganz klar! Und weil sich die Allgäuer Käsestraße wie ein roter Faden durch die Landschaft zieht, fällt es uns nicht schwer, eine Käserei zu finden, die uns bereitwillig Auskunft gibt, die uns sogar an einer Führung teilhaben lässt. Die Käserei Bremenried in Weiler wird seit 25 Jahren als Genossenschafts-Käserei geführt. Gegründet wurde sie allerdings schon vor knapp 120 Jahren. Sie zählt zu einer der letzten „Originalsennereien“ im Allgäu. Gekäst wird, wie es sich gehört, nach alter Tradition und überlieferten Rezepten – von Hand. Eigentümer sind sieben Milchbauern aus dem direkten Umfeld, die den Käsereien ihre Milch liefern und zwar sieben Tage in der Woche. Seit 19 Jahren leitet Simon Ziegler die Bremenrieder Sennerei als Geschäftsführer, und er ist glücklich mit seinem Job.

Mit zwei Kollegen stellt er Emmentaler, Allgäuer Berg- und verschiedene Bremenrieder Sorten her. Der Austausch mit den Milchbauern ist sehr eng. „Wir wissen, was die Kühe fressen. Nämlich Gras und Heu und ganz wichtig: KEINE Silage.“ Die Sennerei Bremenried eG stellt ihre Produkte noch nach alter Tradition und Rezepten in Handarbeit her – mit frischer Rohmilch von Allgäuer Kühen. Die Milch wird mit einer Zentrifuge geteilt in Magermilch und Sahne, später werden Milchsäure-Bakterien zugesetzt. Es wird gerührt und geschöpft, und schließlich wird der Käse in Form gebracht, gedreht und gewendet, mit Salzlake eingerieben – der Reifeprozess dauert mehreren Monate. In speziellen Lagerräumen liegen bis zu 800 Käselaibe, jeder davon ca. 25 kg schwer. Viele Arbeitsschritte sind notwendig bis der Käse reif und wohlschmeckend in der Theke landet, wo Andrea Fehr gerade die Kundschaft bedient.

Simon Ziegler stammt aus einer Senner-Familie, ist am Zürichsee aufgewachsen. „Käse ist mein Leben“, sagt er, „und niemals wollte ich in einer Industrie-Sennerei arbeiten.“ 14 Sommer hintereinander hat er auf einer Alm zugebracht, weg von der Hektik des Alltags, mit den Tieren und der Natur im Einklang. „Das fertige Produkt von A – Z zu kennen, die Tiere weiden zu sehen, sie zu melken und aus der Milch Käse zu machen, das macht mich zufrieden“, erzählt der Senner, der sich ein sonniges Gemüt bewahrt hat. „Pessimismus bringt uns nicht weiter“, stellt er fest, während er seinen Blick über die gut gefüllte Käsetheke schweifen lässt. Die Bremenrieder Käserei hat jeden Tag geöffnet, der aromatische Käse, zum Teil mit Kräutern und Gewürzen verfeinert, ist auch im online-Shop erhältlich.

www.sennerei-bremenried.de

 

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